Handwerk rechnet mit erster Bilanz von Kanzler Merz ab
RNL1 Newsdesk, 18. Juli 2025 – Rubrik: Politik & Wirtschaft
Bundeskanzler Friedrich Merz zieht nach 74 Tagen Amtszeit eine positive Zwischenbilanz. Auf seiner Sommer-Pressekonferenz betont er, die Regierung habe Investitionsprogramme gestartet, die Infrastruktur gestärkt und die Wirtschaft stabilisiert. Erste Institute korrigierten ihre Prognosen nach oben, das Interesse von Investoren sei gestiegen.
Reformpläne: Bürgergeld und Sozialversicherungen
Merz kündigte an, die Reform des Bürgergelds noch im Herbst abzuschließen – sie soll zum 1. Januar 2026 in Kraft treten. Weitere Reformen betreffen die Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung. Ziel sei es, die Sozialversicherungsbeiträge, die derzeit bei 42 % liegen, mindestens zu stabilisieren.
„Eine Stabilisierung ist das, was ich mindestens erreichen möchte – wissend, dass das schon für sich genommen sehr schwierig sein wird.“
Kritik vom Handwerk: Vertrauensverlust durch Stromsteuer
Handwerkspräsident Jörg Dittrich widerspricht der positiven Darstellung. Besonders die nicht umgesetzte Stromsteuersenkung sorgt für Unmut.
„Wenn eine klare Zusage einfach einkassiert und ohne jede Vorwarnung oder Einbindung der betroffenen Gruppen verkündet wird, dann erzeugt das Frust.“
Dittrich spricht von einem Vertrauensverlust gegenüber der Regierung. Die angekündigten Entlastungen bei Energiekosten – etwa bei Gasumlage und Netzentgelten – seien für viele Betriebe nicht ausreichend.
Zweifel an politischen Zusagen
Dittrich kritisiert, dass politische Zusagen zunehmend unter Vorbehalt stehen:
„Wenn jetzt alles Zugesagte nur unter Vorbehalt gilt, womit sollen Betriebe planen?“
Das Handwerk fordert weiterhin eine Senkung der Stromsteuer für alle Betriebe. Besonders energieintensive Branchen wie Textilreiniger und Pflegeeinrichtungen seien weiterhin stark belastet.
Fazit
Während Kanzler Merz von einem Stimmungsumschwung spricht, sieht das Handwerk bislang keine Verbesserung. Die Kritik zeigt: Zwischen politischer Kommunikation und wirtschaftlicher Realität klafft eine Lücke. Vertrauen entsteht durch Verlässlichkeit – und daran fehlt es aktuell, so die Einschätzung des Handwerks.
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Hinweis zur Quellenverarbeitung
Dieser Beitrag wurde auf Grundlage öffentlich zugänglicher Informationen aus Drittmedien journalistisch eigenständig verfasst. Alle Inhalte wurden in eigenen Worten formuliert und unter Einhaltung redaktioneller und urheberrechtlicher Standards verarbeitet. Zitate sind kenntlich gemacht und stammen aus der Deutschen Handwerks Zeitung vom 18. Juli 2025.